PALAIS AUF DER INSEL
Der Beginn des heutigen Palais auf der Insel reicht bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Im Auftrag des Fürsten Stanislaus Heraklius Lubomirski, einem der größten Politiker, Schriftsteller und Philosophen jener Zeit, wurde das Badehaus erbaut.
Dieses barocke Gartenpavillon, entworfen vom niederländischen Architekten Tylman van Gameren, sollte sowohl der Erholung, der Unterhaltung als auch der Kontemplation dienen. Das Innere des Badehauses barg einen als Grotte stilisierten Saal. In ihm sprudelte eine Quelle, welche die mythologische Hyppokrene, einen den Musen geweihten Ort, symbolisieren sollte.
Auf der Suche nach einem Ort für seine Sommerresidenz erwarb Stanislaus August im Jahr 1764 das Badehaus zusammen mit Ujazdów. Mit Hilfe zweier Architekten, dem Italiener Domenico Merlini und dem aus Dresden stammenden Johann Christian Kamsetzer, wandelte der König das barocke Pavillon des Badehauses in das klassizistische Palais auf der Insel um. Angelehnt an die italienischen Vorbilder wie die Villa Borghese, die Villa Albani, die Villa Medici oder die Villa Ludovisi sollte es den Traum von einem idealen, modernen und souveränen Staat symbolisieren.
Palais auf der Insel – Museumsvilla
Stanislaus August wandelte das Palais auf der Insel in eine Museumsvilla um, in der die wertvollsten Gemälde aus seiner Sammlung, die 2289 Werke der wichtigsten europäischen Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts umfasste, präsentiert wurden. Am zahlreichsten waren die niederländischen Künstler mit ihren Werken vertreten, von denen die Bilder Rembrandt van Rijns zu den wertvollsten zählen. Mädchen im Bilderrahmen und Gelehrter an seinem Schreibtisch, die von den Erben des Königs 1815 für die Sammlung Lanckoroński erworben wurden, werden gegenwärtig dank der Gabe Karolina Lanckorońskas aus dem Jahr 1994 im Warschauer Königsschloss gezeigt.
Die heutzutage in dem Palais auf der Insel gezeigte königliche Sammlung von Stanislaus August zählt 140 Werke, die nach den im 18. Jahrhundert geltenden Regeln ausgestellt sind. Zu den wertvollsten Bildern gehören: Portrait von Sir Charles Hanbury Williams (dem englischen Botschafter in Russland) aus der Hand von Anton Raphael Mengs, Ein Flöte spielender Satyr von Jakob Jordaens, Jan Victors’ Esaw und Jakob oder Angelika Kauffmanns Portrait von Giuliana Pubblicola Santacroce.